Parkinson im Dialog: Gemeinsam sind wir stark: Wissen als Schlüssel

Cover Photo

Oct

2

3:00pm

Parkinson im Dialog: Gemeinsam sind wir stark: Wissen als Schlüssel

By Synapse Vienna

Mit "Parkinson Dialog" führen wir ein neues Format in unsere NeuroCast Reihe ein. Aktuelle Forschungsergebnisse und Therapien werden vorgestellt, diskutiert und erläutert.
Den Anfang machen Dr. Karoline Ostertag und Dr. Dieter Volc.
Es geht dabei es um eine kürzlich im New England Journal of Medicine erschienene Übersicht über die derzeit zur Verfügung stehenden Therapien gegen Morbus Parkinson und deren Zukunft.
Der Artikel im *New England Journal of Medicine* bietet eine detaillierte Übersicht über die aktuellen und zukünftigen Therapieansätze für die Parkinson-Krankheit. Besonders hervorgehoben wird die laufende Forschung, die sich darauf konzentriert, die Krankheit früher zu erkennen und gezielter zu behandeln.
Ein zentraler Punkt ist die Entwicklung von Biomarkern wie α-Synuclein, die es ermöglichen könnten, die Parkinson-Krankheit schon in einem sehr frühen Stadium zu diagnostizieren, möglicherweise noch bevor die klassischen motorischen Symptome auftreten. Diese Früherkennung könnte den Weg für frühzeitige Interventionen ebnen, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen.
Die Gentherapie ist ein weiteres vielversprechendes Forschungsfeld. Hierbei wird daran gearbeitet, Gene zu verändern oder zu ergänzen, um die Produktion von Dopamin zu verbessern oder die genetischen Ursachen der Krankheit direkt zu behandeln. Diese Ansätze könnten möglicherweise durch eine einmalige Behandlung langfristige Verbesserungen der Symptome bewirken.
Auch die Stammzelltherapie ist ein wichtiger Forschungsbereich. Wissenschaftler arbeiten daran, geschädigte Dopamin-produzierende Zellen im Gehirn durch Stammzellen zu ersetzen. Diese Zellen könnten entweder aus menschlichen embryonalen Stammzellen oder aus induzierten pluripotenten Stammzellen gewonnen werden. Ziel ist es, die motorischen Symptome der Krankheit zu lindern und die Abhängigkeit von Medikamenten zu verringern.
Ein weiteres innovatives Therapiefeld ist die Immuntherapie. Dabei wird das Immunsystem so moduliert, dass es schädliche Proteine wie α-Synuclein erkennt und zerstört, bevor sie im Gehirn Schaden anrichten können. Dieser Ansatz wird derzeit in klinischen Studien getestet und könnte zukünftig eine wichtige Rolle in der Behandlung von Parkinson spielen.
Medikamentöse Ansätze werden ebenfalls weiterentwickelt. Forscher untersuchen Medikamente, die Entzündungsreaktionen im Gehirn reduzieren oder die Funktion der Mitochondrien verbessern könnten, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Ein interessantes Beispiel sind Glukagon-ähnliche Peptid-1-Rezeptor-Agonisten, die ursprünglich zur Behandlung von Diabetes entwickelt wurden, nun aber auch auf ihr Potenzial bei Parkinson untersucht werden.
Technologische Innovationen wie tragbare Geräte, Telemedizin und künstliche Intelligenz könnten zukünftig eine präzisere Überwachung der Krankheit ermöglichen und die Therapie stärker individualisieren. Diese Technologien könnten die Lebensqualität der Patienten erheblich verbessern, indem sie eine kontinuierliche Anpassung der Behandlung in Echtzeit ermöglichen.
Insgesamt betont der Artikel, dass es trotz der derzeitigen Unheilbarkeit der Parkinson-Krankheit viele vielversprechende Ansätze gibt, die in Zukunft zu einer besseren Behandlung und möglicherweise sogar zu einer Prävention der Krankheit führen könnten. Die Kombination aus Früherkennung, neuen therapeutischen Ansätzen und technologischen Fortschritten könnte die Art und Weise, wie Parkinson behandelt wird, grundlegend verändern.

hosted by

Synapse Vienna

Synapse Vienna

share

Open in Android app

for a better experience